DIKTAT DER GESUNDHEIT (?) in der Petrikirche Rostock
DIKTAT DER GESUNDHEIT (?) in der Petrikirche Rostock
Eine Inszenierung in 3 Räumen nach dem Roman „Corpus Delicti“ von Juli Zeh
Compagnie de Comédie (Theater-Inszenierung)
Zentrum Kirchlicher Dienste (Mitveranstalter)
Mathias Buss & Wolfgang Schmiedt (Gesamtidee und -konzeption sowie Installation, Film und Sound) Peter Klug (Masken bilder)
Michael Helbing (Moderation) Sonja Hilberger (Regie)
Lydia Wilke, Marcus Möller und Peer Roggendorf (Realisierung der szenischen Lesung)
Die sich über drei verschiedene Räume der Petrikirche und drei Abende erstreckende Inszenierung ist im Spannungsfeld von Sanitas (Gesundheit und Menschenbild), Libertas (Freiheit und Verantwortung) und Securitas (Sicherheit und Vertrauen) zu verorten. Den Auftakt jedes Abends bilden die Installation „Archiv der Gesundheit“ und der Experimental- und Tanzfilm „HOMO DEUS“. Im Anschluss daran ist das Publikum zur szenischen Lesung aus Juli Zehs Roman „Corpus Delicti“ eingeladen – wobei jeder Abend eine andere Sicht auf die im Fokus des Romans stehende Vision einer Gesundheitsdiktatur entwickelt. Den Abschluss bilden moderierte Gesprächsrunden, an denen das Publikum und wechselnde Expert*innen teilnehmen. Gemeinsam mit ihnen formulieren die Teilnehmer*innen jedes Abends einen Minimalkonsens.
Die Vielfalt der Thematisierung und das die Abende prägende Zusammenspiel der Perspektiven sind es, die Parallelen zu aktuellen Entwicklungen zutage treten lassen: Es wird für alle Beteiligten spürbar, wie die Omnipräsenz des Themenfeldes Krankheit – Gesundheit die gesellschaftliche Dialogfähigkeit zerstören kann.
Dass durch Stigmatisierung anderer Meinungen, zumal im Schutz virtueller Räume, unsere Gesellschaft so sehr auseinanderdriften könnte, dass unüberwindliche Klüfte entstehen. Die Interaktion zwischen Künstler*innen und Publikum und der Besucher*innen miteinander sind elementare Bestandteile des Veranstaltungskonzepts: Es geht um das Betrachten gleicher Dinge aus verschiedenen Perspektiven, die aber nicht als solche stehenbleiben, sondern miteinander in den Austausch treten – um sich darüber besser zu verstehen und wieder anzunähern.
Durch diesen Trialog – zwischen Bühne und Publikum, zwischen den Besucher*innen und zwischen den Abenden – wird die Veranstaltungsreihe mehr als ein eindrucksvolles Kunsterlebnis: Sie ist zugleich auch Plädoyer gegen das „Labeln“ von Menschen, für eine Wiederaufnahme des Dialogs, des direkten Austauschs miteinander, jenseits von abstrakten Feindbildern. Damit macht sie indirekt auch deutlich, welche zentrale Rolle Kunst spielen kann, wenn es um das Irritieren vorgefertigter Bilder und das Vermitteln zwischen unterschiedlichen Meinungen geht. „Dieses Projekt liegt uns besonders am Herzen, weil wir alles dafür tun wollen, dass wir uns als Gesellschaft nicht weiter spalten, sondern über den Austausch wieder mehr Gemeinsamkeiten als Trennlinien sehen“, bringt Wolfgang Schmiedt die Intention dieses besonderen Projektes auf den Punkt.
Wir bitten die Zuschauer*innen je einen Gegenstand mit zur Aufführung bringen sollen, den sie mit dem Begriff Gesundheit verbinden!
Gefördert durch das Amt für Kultur, Denkmalpflege und Museen, Rostock
Reservierungen: 03 81/2 03 60 84
Kartenvorverkauf:
BÜHNE 602, Warnowufer 55
Mo – Fr von 10:00 – 12:00 Uhr
Fr von 14:00 – 18:00 Uhr
(Keine Kartenzahlung möglich)
oder Online:
https://ticketing07.cld.ondemand.com/online/?shopid=12
Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn.