
Aktuelles


19. Rostocker Koggenzieher 2023
Livestream-Tickets: https://ticketing07.cld.ondemand.com/shop/12/link/category/576
Die Compagnie de Comédie in der BÜHNE 602
und die OSTSEE-ZEITUNG veranstalten vom 02.03.-06.03.2023 gemeinsam mit den Rostocker Kabaretts DIETRICH & RAAB und ROhrSTOCK
zum 19. Mal den Kabarett-Wettbewerb um den „ROSTOCKER KOGGENZIEHER“
1. Kabarettabend „19. ROSTOCKER KOGGENZIEHER“
Donnerstag, 02.03.2023 Moderation: Fiete & Schiete
KLARA FINCK
„WIE EROBERE ICH DIE WELT?“ . 20:00 Uhr
Kabarett & Chanson
In „Wie erobere ich die Welt“ erzählt Klara Finck aus der Perspektive des 16-jährigen Klärchens und schenkt Einblick in unschlagbare Erfolgsmethoden. Ihre kabarettistischen Chansons klären auf, warum ein Pickel auf der Stirn Menschen zusammenrücken lässt, warum Sexpuppen die besseren Menschen sind, warum Atemnot für die Karriere förderlich sein kann, oder wie sie es geschafft hat die Weltherrschaft an sich zu reißen. Für unerwarteten Gegenwind sorgen die Gastauftritte von Vivaldo Espasito, ihrem Fahrer, der sie von Auftritt zu Auftritt fährt. Musikalisch versetzt das Klärchen mit ihrer Stimme, dem Klavier und dem Akkordeon ihr Publikun in die goldenen Zwanziger zurück, wobei Einflüsse aus der Steinzeit und der Moderne nicht auszuschließen sind.
BENNO UND MAX
„CHALLENGE ACCEPTED“ . 20:30 Uhr
Action-Comedy
Ob mit ihren millionenfach geklickten Videos auf Instagram und TikTok oder ihrem Podcast „Spätzle mit Currywurst“ auf Spotify. Das Comedy-Duo Benno & Max begeistert online wie offline tausende Fans und könnte dabei nicht unterschiedlicher sein. Plattenbau trifft Kleinstadtvilla, Aldi Süd trifft Aldi Nord, U-Bahn-Surfer trifft
Kuhschubser. Die zwei Multitalente und Diabolo-Weltmeister bringen in „Challenge Accepted“ ihre spektakulärsten Tricks, Stunts und viralsten Hits in noch nie gesehener Weise auf die Bühne. Dabei entsteht eine einzigartige Live-Show aus Action, Comedy und Artistik!
Sie wurden dutzendfach national und international für ihre Acts ausgezeichnet, aber so hat sie noch keiner gesehen.
Benno und Max haben ein neues Genre erfunden: Action-Comedy.
Zwei Newcomer auf dem Weg nach ganz oben. Ihre Show ist so gefährlich und bekloppt, in 2 Jahren sind sie entweder weltberühmt oder tot.
Seid also am Start bei „Challenge Accepted“! Es könnte das letzte Mal sein…
HINNERK KÖHN
„BITTER“ . 21:20 Uhr
Stand-Up-Comedy
Das Leben ist bitter. Hinnerk Köhn weiß das. Wächst man wie er in der Peripherie von Schleswig- Holstein auf, dann ergeben sich aus dem hirnwarmen Nebel ausgeatmeter Schnäpse die besten Geschichten der Welt. Diese trägt er dann auf Bühnen vor – zur großen Freude seines Publikums und stets begleitet von einem Lachen, das klingt, als hätte ein 14-Jähriger gerade drei Kippen gegessen.
Egal ob Saufspiele in der Jugend, missglückte Versuche in einem Lebensbereich, den man in seinem Fall nur mit viel Fantasie „Liebe” nennen kann oder furchtbare Familienfeiern – das Leben ist zwar ein bitterer Cocktail, aber Hinnerk Köhns Programm der Zuckerrand. Und keine Angst: Politisch wird es zwischendurch versehentlich auch!
Das alles zusammen ergibt eine wunderbare Melange aus Witz und Melancholie, irgendwie will man Abstand halten und den 28-Jährigen gleichzeitig in den Arm nehmen. Und das ist es doch, was gute Comedy ausmacht: Bisschen Albernheit, bisschen Punk, bisschen Schnaps. Frag einfach Hinnerk, der kennt sich da aus.
Eine Show wie ein Fernet Branca. Am Anfang bitter, aber am Ende ist man glücklich. Zumindest für eine gewisse Zeit.
2. Kabarettabend „19. ROSTOCKER KOGGENZIEHER“
Freitag, 03.03.2023 Moderation: Fiete & Schiete
DAVID WEBER
„STORNO ALL NIGHT LONG“ . 20:00 Uhr
Kabarett
Dass David Weber eines Tages einmal mit Helge Schneider oder Rainald Grebe verglichen werden würde, hätte er nicht zu träumen gewagt. Und es war die richtige Entscheidung: Bisher hat noch niemand David Weber mit Helge Schneider verglichen.
Seine ersten Auftritte hatte David Weber auf Poetry Slam-Bühnen, 2018 wurde er in Zürich Deutschsprachiger Vizemeister. Seine ersten Stücke am Klavier zeichneten sich aus durch die „Abstraktion und Kontextveränderung völlig irrelevanter Themen“ (Weber 2019: „Mein Leben, ein Geschenk. Jetzt packe ich aus“). David Weber gewann in dieser Zeit die Singersongwriterjahresfinals von Hamburg und Leipzig, 2020 dann den Bielefelder Kabarettpreis. Kurz danach wurde er zum ersten Mal mit Rainald Grebe verglichen.
MAGDEBURGER ZWICKMÜHLE
„BIS AUF HEITERES“ . 20:30 Uhr
Ein politisch-satirisches Kabarett-Programm mit Marion Bach und Heike Ronniger
Am Piano: Oliver Vogt
Alles neu! Die Regierung ist jetzt paritätisch und Friedensparteien rüsten auf. Atomkraft ist jetzt umweltfreundlich und die FDP vor allem bei jungen Leuten beliebt. Die Welt steht Kopf, da wird es Zeit, dass Heike Ronniger und Marion Bach sie einmal ordnen. Egal, ob Energiewende, Corona (nein, das Wort wird natürlich nicht im Programm fallen) oder auch das Fernsehprogramm: Die beiden Kabarettistinnen sortieren Themen ein und Minister aus, sie zergliedern Lügen und Wahrheiten, bis man sie nicht mehr voneinander unterscheiden kann.
Warum auch? Die Politik kann das ja auch nicht. Was neu ist? Dass dies alles lustig ist! Die Welt ist in Unordnung und ein Trauerspiel, deshalb muss Satire sie ordnen und eine Komödie sein. Klingt so, als ginge es um Großes? Eigentlich geht es um alles … bis auf Heiteres.
DAVID STOCKENREITNER
„DOWN“ . 21:20 Uhr
Stand-up-Comedy ohne Barrieren
2 Monate zu früh zur Welt gekommen und daher noch nicht ganz „al dente“, zog sich der Comedian David Stockenreitner zusammen mit seiner körperlichen Behinderung für einige Zeit in den Brutkasten zurück.
Heute macht er lustigere Sachen:
Mit trockenem Charme, Zynismus und völlig ohne Agilität erzählt er unter anderem vom erbitterten Konkurrenzkampf zwischen Invaliden. Außerdem erläutert er den artgerechten Umgang mit österreichischen Beamten und erklärt, warum Flixbus-Toiletten wichtig sind für das Überleben der Menschheit.
Dabei sind absurde Ausschweifungen seine spirituelle Heimat.
Wenn Sie erleben möchten, worüber sich ein Mensch Gedanken macht, in dessen Kopf man gar keine Gedanken vermuten würde, sind Sie bei David Stockenreitner richtig! Stand-up-Comedy ohne Barrieren – etwas schüchtern, schonungslos selbstironisch, erbarmungslos böse.
Mit schonungsloser Selbstironie gelingt ihm eine lausbübische Schrittsicherheit bei seinen stellenweise atemberaubenden Gratwanderungen entlang diverser Geschmacks- und Gehört-sich-Grenzen. Eher nichts für Zartbesaitete, aber selbst bei körpersaftigster Komik stets originell und gescheit gewitzt.
3. Kabarettabend „19. ROSTOCKER KOGGENZIEHER“
Samstag, 04.03.2023 Moderation: Fiete & Schiete
ANDREAS WEBER
„FEMANNISMUS“ . 20:00 Uhr
Comedy
Andreas Weber ist ein moderner Mann. Er hat Instagram, Facebook, Twitter und lässt Frauen trotzdem ausreden. Und hört dabei sogar zu! Was, wenn es stimmt,
was Frauen sagen?
Lifegoal: KEIN alter weißer Mann werden, der jedem die Welt erklärt.
Die Scheidung und das Vatersein für zwei Teenager Jungs hat den Mittvierziger zu einem echten Mann geformt. Mit Gefühlen und so nem Scheiß. Doch was heißt das heutzutage? Sanft ist das neue Stark und Zuhören ist das neue Reden.
Andreas reflektiert auf der Bühne ehrlich und liebevoll gesellschaftliche Normen und seine eigene Haltung. Moderne Männer müssen ihre Männlichkeit nicht pausenlos unter Beweis stellen. Ein Leben außerhalb des generischen Maskulinums.
Andreas ist (quasi) ein Feminist. Er traut sich nur nicht, das auf einem Shirt zu tragen. Das führt in seiner Beziehung natürlich auch zu witzigen Grundsatzfragen. Dabei hat er noch nicht die Lösung für alles, aber er weiß: Feminismus ist nicht nur was für Frauen, sondern jetzt ganz neu auch was für Männer.
Zusammen mit Andreas lachen wir uns durch tiefe Gewässer der Zwischenmenschlichkeit, aber auch seichte Pfützen des Alltags.
ALICE KÖFER
„ALICE AUF ANFANG“ . 20:30 Uhr
Kabarett
Muss das sein, dass die jetzt auch noch …? Ja, es muss! Alice Köfer, die Frau der Boygroup „Vocal Recall“ begibt sich erstmalig auf Solopfade. Sie weiß selbst noch nicht, wie der Abend enden wird, doch eins ist sicher: Charmant berlinernd wird sie sich sensationell gelaunt um Kopf und Kragen quasseln. Mal versehentlich philosophisch, mal lustig sinnentleert, wird sich Alice den wirklich wichtigen Fragen des Lebens widmen: Warum gibt’s in meiner Straße fünf Burgerrestaurants? Ab wann ist Fallobst tot? Lohnt sich heute noch eine schöne Unterschrift? Und warum merke ich mir immer nur die falschen Sachen?
Natürlich werden jede Menge Songs erklingen in einer wilden Mischung aus destruktiver Liebeslyrik und Stadion-Pop im Garagenformat.
Mitgrölen ausdrücklich erwünscht!
NIKO NAGL
„NARRENFREIHEIT“ . 21:20 Uhr
Schwarzer Humor mit Charme
Ein Abend wie die Beulenpest. Niemand bleibt verschont.
Warum mit Kanonen auf Spatzen schießen, wo man sie doch mit Atombomben viel schneller ausrotten kann? Der Bogen gehört überspannt – alles andere ist langweilig! Im 21. Jahrhundert heißt es „Endlich wieder Mittelalter!“ Hexenjagd. Aberglaube. Fanatismus. Es lebe das Feudalsystem! Verglichen mit modernem Kreuzfahrttourismus waren die Kreuzzüge doch harmlose Pfadfinderlager. Lauerten damals hinter jeder Ecke die Strauchdiebe, so sind es heute Schlagzeilen, Echsenmenschen oder die nächsten Buchstaben von LGBTQIA+. Alles Zensur! Wozu Gendern? Bald kann eh niemand mehr Deutsch, weil es nur noch Roboter gibt. Die feiern dann eine unendliche Orgie und während im Hintergrund eine Hitler-Doku nach der anderen läuft, spielen sie gegeneinander Schach. Immer unentschieden. Aber nur keine Panik!!1elf! Wenn menschliche Dummheit und künstliche Intelligenz die perfekte Idiotie hervorgebracht haben, findet selbst der größte Narr in der Hölle seinen Frieden.
Das zweite Soloprogramm von Niko Nagl hat nur ein Ziel: Die Menschheit ad absurdum und das Publikum zur paranoiden Erleuchtung zu führen.
Kann Spuren geistiger und körperlicher Nacktheit sowie von Erdnüssen enthalten.
4. Kabarettabend: Finale der Teilnehmer des „19. ROSTOCKER KOGGENZIEHER“
Sonntag, 05.03.2023 . 18:00 Uhr Moderation: René Sydow (Goldener Koggenzieher 2014)
mit anschließender Preisverleihung:
„GOLDENER ROSTOCKER KOGGENZIEHER“
„SILBERNER ROSTOCKER KOGGENZIEHER“
„BRONZENER ROSTOCKER KOGGENZIEHER“
und Verleihung des Publikumspreises
5. Kabarettabend: Soloprogramm des Preisträgers des „19. ROSTOCKER KOGGENZIEHER“
„GOLDENER ROSTOCKER KOGGENZIEHER“
Montag, 06.03.2023 . 20:00 Uhr
Kartenvorverkauf:
BÜHNE 602, Warnowufer 55, 18057 Rostock
Mo-Fr 10.00-12.00 Uhr und Fr 14.00-18.00 Uhr, Tel. (0381) 203 60 84
www.compagnie-de-comedie.de
Pressezentrum, Richard-Wagner-Str. 1a , Tel.: 0381/ 491 79 79
Onlinetickets über:
www.mvticket.de/b602shop
Tickets für den Livestream:
http://www.mvticket.de/koggenzieher

19:30 Uhr – Silvesterball – Restkarten
31.12.22, 19:30 Uhr, BÜHNE 602 -> Nur als Ballticket buchbar!
DER MESSIAS
Eine Weihnachtskomödie von Patrick Barlow
Deutsch von Volker Ludwig und Ulrike Hofmann
Es spielen: Aukse Petroni, Marcus Möller und Peer Roggendorf
Mit großem Elan zeigen Theo und Bernhard die Weihnachtslegende und übernehmen alle Rollen selbst – den Erzengel Gabriel, den etwas knurrigen Zimmermann Josef, die frustrierte Hausfrau Maria, römische Tribunen, tumbe Hirten und die Weisen aus dem Morgenland. Natürlich kommt es dabei zu diversen Pannen, die die beiden Darsteller zu Improvisationen zwingen mit Slapstick und Klamauk vom Allerfeinsten. Die Geburt Christi wird – dargestellt von zwei Männern – zum Höhepunkt des Abends. Begleitet werden sie dabei von Frau Timm, einem befreundeten Opernstar ohne Bühnenpraxis und Begabung … „Diese etwas andere Weihnachtsgeschichte ist ein herrlicher Zwei-Stunden-Witz“ (Süddeutsche Zeitung) und „ein einziger Theaterspaß.“!
Reservierungen:
BÜHNE 602, Warnowufer 55, 18057 Rostock
Tel.: 0381/ 203 60 84
Kartenvorverkauf:
Mo – Fr von 10:00 – 12:00 Uhr
Fr von 14:00 – 18:00 Uhr
(Keine Kartenzahlung möglich)
oder online: www.mvticket.de/b602shop

DER MESSIAS
Ostsee-Zeitung, 28.11.2022 Thorsten Czarkowski
Erleuchtet und verwirrt
In der Rostocker Bühne 602 feierte die Weihnachtskomödie „Der Messias“ Premiere.
Die Inszenierung ist Teil eines umfangreichen Angebots der Spielstätte im Advent.
Rostock. Es ist eine Weihnachtsgeschichte der anderen Art. Die Komödie „Der Messias“, die am Sonnabend in der Bühne 602 in Rostock Premiere hatte, wird darstellerisch erzählt von Theo (Peer Roggendorf) und Bernhard (Marcus Möller), später verstärkt durch Frau Timm (Aukse Petroni). Diese drei Schauspieler stellen das komplette Personal in dieser Inszenierung dar – Josef und Maria, die Heiligen Drei Könige, verschiedene Hirten, König Herodes, Erzengel Gabriel und noch einige mehr. Zahlreiche Rollenwechsel sind im Laufe der Handlung also programmiert.
Zugrunde liegen Motive des Matthäus-Evangeliums, munter geht es durch den Stoff, der nicht nur Ereignisse rund um die Geburt Jesu thematisiert. Dazu kommt auch das, was die Unterhaltungskunst in den letzten rund 150 Jahren aus diesen Überlieferungen gemacht hat. Auch daraus bedient sich dieses Stück.
Der Text der Komödie wurde verfasst vom britischen Schauspieler und Autor Patrick Barlow, die deutsche Fassung stammt von Volker Ludwig und Ulrike Hofmann. In Rostock inszenierte Angelika Zacek, für die Ausstattung war Birgit Schöne zuständig.
Auf der Bühne müssen also drei Darsteller alles tragen. Und – das ist Teil der Handlung – es wird auch ein bisschen selbstreferenziell, was den Schauspielerberuf angeht. Immer wieder brechen Theo und Bernhard aus ihren Rollen aus und geben sich gegenseitig Regieanweisungen. Da müssen Pannen auf der Bühne bewältigt oder Zwistigkeiten unter den Darstellern geklärt werden.
Improvisationen sind auch nötig, wenn zum Beispiel offensichtliche Mängel in der Requisite den Handlungsfluss stoppen. Schon damit haben Theo und Bernhard gut zu tun, dann sind da auch noch die vielen Rollen. Und die beiden männlichen Darsteller beurteilen Frau Timm eher als unbegabten Opernstar, was natürlich nicht stimmt.
Denn Sängerin Aukse Petroni veredelt als Frau Timm dieses Stück nicht nur gesanglich, sondern hebt es auch aus dem Status einer Bühnenklamotte heraus, dazu versprüht die Dame etwas Glamour.
Aukse Petronis Gesangseinlagen bringen sogar die oft vermisste weihnachtliche Stimmung hinein, wenn zum Beispiel ein erhabenes Weihnachtslied wie „Maria durch ein Dornwald ging“ erklingt.
Aber es ist ja eine Komödie, die von der unbefleckten Empfängnis und über die Geburt Jesu auch einiges Nebensächliche erzählt.
Das ergibt ein zwar turbulentes, aber auch nicht durchgängig konsistentes Stück. Es erfordert allerdings über zwei Stunden von allen Beteiligten hohe Konzentration. Da ist viel Slapstick im Spiel, auch Albernheit. Hier wechseln sich Erhabenheit und Nonsens immer wieder ab. Wenn etwas fehlt, dann ist es der nötige Ernst – aber genau das ist wohl der Ansatz.
Wer mag, der kann auch Elemente aus dem Schaffen der britischen
Comedytruppe „Monty Python“ er- kennen. Es drängen sich in einigen Momenten Vergleiche zum Filmklassiker „Das Leben des Brian“ von 1979 auf, der eine ähnliche Geschichte auf eine spaßige Weise erzählt.
So viel Slapstick ist vielleicht nicht jedermanns Geschmack. Und ein richtiger roter Faden wurde erst gar nicht gestrickt. „Der Messias“ ist eine Abfolge von skurrilen Situationen, was das Stück aber auch so überraschungsreich macht. Denn jeder Zuschauer weiß wohl, wie die Geschichte mit Josef und Maria aus- geht. Und was Glaubensfragen an- geht, so gipfelt dieses Thema auf der Bühne in folgender Aussage: „Erleuchtung ist das höchste Stadium der Verwirrung“. So kann man die Sache auch sehen!
In der Bühne 602, wo die Compagnie de Comédie ihren Sitz hat, gibt’s in der Adventszeit einiges zu
sehen. Eingebettet ist „Der Messias“ in ein umfangreiches Advents- Angebot. Derzeit laufen vormittags die Vorstellungen des Kinder-Weihnachtsstücks „Der Froschkönig“, an den Wochenenden finden die Aufführungen auch um 15 Uhr statt. Am 3. Dezember ist das Kabarett- Ensemble Weltkritik mit „Weih- nachten – Ein alter Sack bringt’s noch“ zu Gast. Außerdem ist die traditionelle Weihnachtsgeschichte nach Charles Dickens im Programm der Bühne 602, beginnend am 3. Dezember.
Angesetzt waren für den „Messias“ gleich zwei Premieren – eine fand am Donnerstag statt und eine weitere am Sonnabend. Das Stück wird nun eine Weile im Programm bleiben. Nicht nur Martina Witte, Leiterin der Bühne 602, freute sich darüber, dass die lange geplante Inszenierung nun endlich auf die Bühne kam.

Der Messias
DER Messias
Welche Erwartungen haben wir wenn wir zum „Messias“ ins Theater gehen?
In der Bühne 602 in Rostock bewegen sich gestern Abend bei der Premiere zwei wilde Männer und eine zarte Frau auf der Bühne. Die Compagnie de Comèdie zeigt eine amüsante Weihnachtskomödie. Kein Krippenspiel, kein Spott sondern ein echt teils nachdenklich machendes und auch sehr fröhliches Miteinander ist zu sehen. Erinnerungen an Nathans Ringparabel, viele Gegenwartsbezüge und als Höhepunkt eine Geburt von Jesus von den beiden Schauspielern Marcus Möller und Peer Roggendorf dargestellt. So noch nie gesehen und gehört. Ein Spagat zwischen tiefsinnigem Humor ein bisschen Klamauk ist echt gelungen. Auch Musikfans sind glücklich denn Aukse Marija Patroni singt und spielt so gekonnt an den passenden Stellen die wunderbarsten Arien – Gänsehaut ist vorprogrammiert. Diese Komödie ist mehr als das, die Charaktere werden so sympathisch (bei Herodes auch extrem böse) gezeigt, dass eine Parallele zum eigenen Leben durchaus möglich ist. Danach sind viele Gespräche darüber angesagt… Passend zum Advent!
Hingehen, lachen und genießen!
Von Brigitta Henke-Theel, Rostock

FSJ- Kultur – Stelle ab 01.12.2022 neu zu besetzen
Unsere Stelle für FSJ- Kultur ist wieder zu besetzen.
Bewerbungen und Anfragen an:
Compagnie de Comédie – BÜHNE 602
Warnowufer 55
18055 Rostock
Tel.: 0381/ 203 60 84

1. Premiere 24.11.2022 – Der Messias
Der Messias
Eine Weihnachtskomödie von Patrick Barlow
Deutsch von Volker Ludwig und Ulrike Hofmann
Es spielen: Aukse Petroni, Marcus Möller und Peer Roggendorf
Mit großem Elan zeigen Theo und Bernhard die Weihnachtslegende und übernehmen alle Rollen selbst – den Erzengel Gabriel, den etwas knurrigen Zimmermann Josef, die frustrierte Hausfrau Maria, römische Tribunen, tumbe Hirten und die Weisen aus dem Morgenland. Natürlich kommt es dabei zu diversen Pannen, die die beiden Darsteller zu Improvisationen zwingen mit Slapstick und Klamauk vom Allerfeinsten. Die Geburt Christi wird – dargestellt von zwei Männern – zum Höhepunkt des Abends. Begleitet werden sie dabei von Frau Timm, einem befreundeten Opernstar ohne Bühnenpraxis und Begabung … „Diese etwas andere Weihnachtsgeschichte ist ein herrlicher Zwei-Stunden-Witz“ (Süddeutsche Zeitung) und „ein einziger Theaterspaß.“!
Reservierungen:
BÜHNE 602, Warnowufer 55, 18057 Rostock
Tel.: 0381/ 203 60 84
Kartenvorverkauf:
Mo – Fr von 10:00 – 12:00 Uhr
Fr von 14:00 – 18:00 Uhr
(Keine Kartenzahlung möglich)
oder online:
Die Theaterkasse ist 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn geöffnet.

Premiere Der Froschkönig
Ostsee-Zeitung 11.11.2022 – Thorsten Czarkowski
Lehrreicher und bunter Märchenklassiker
Als Weihnachtsmärchen hatte „Der Froschkönig“ am Mittwoch in der Bühne 602 Premiere
Das diesjährige Weihnachtsmärchen in der Bühne 602 ist ein Klassiker: „Der Froschkönig“, allerdings in einer leicht aktualisierten Version von Gunnar Kunz nach dem Text der Brüder Grimm.
Zunächst ist alles so wie immer, als die etwas zickige Prinzessin (Lydia Wilke) ihre goldene Kugel versehentlich in den Brunnen wirft, um dann vom Frosch (Marcus Möller) Hilfe zu bekommen. Doch die leichtfertige Abmachung gilt nicht viel – zwar hat die Prinzessin dem Frosch eine Art Zusammenleben versprochen, doch daraus wird nichts. Dabei schärft der König (Peer Roggendorf) seiner Tochter stets ein, dass Versprechen auch zu halten sind. Hier werden also Werte vermittelt.
Erst eine spätere Verwandlung öffnet der Prinzessin die Augen. Als der Frosch überraschend zu einem Prinzen geworden ist, erwacht die Zuneigung auch bei ihr. Aber dann will der Prinz nichts von ihr wissen und eine andere heiraten. Auch die vorübergehende Verkleidung der Prinzessin als Jäger, um dem Ge- liebten nahe zu sein, ist eine List, die nicht gleich aufgeht. Die nachfolgende Autofahrt ist in dieser Inszenierung ein überraschendes Element und führt zur Lösung der Konflikte. Erwachsene können diesen Stoff heute auch als ein Lehrstück über Verantwortung, Toleranz, Empathie und den Umgang mit Geschlechterklischees verstehen.
Trotzdem ist das Märchen immer noch kindgerecht, wie sich bei der Premiere am Mittwochvormittag zeigte. Regie führte Sandra-Uma Schmitz, für die Ausstattung war Franziska Schmidt zuständig und für die Musik Marian Wellendorf.
Bühne und Kostüme sind bunt gestaltet, der Märchenstoff kurzweilig aufbereitet – Kinder können ihre Freude daran haben.
Und das passierte bei der Premiere auch, die Bühne 602 war voll besetzt. Die anwesenden Kindergruppen kamen unter anderem aus der Grundschule Schmarl, aus dem „Kinderhaus Integral“ in der Augustenstraße und der Kita „Buntes Kinderhaus“ am Burgwall. Die Kinder waren jedenfalls begeistert – der Frosch hatte es ihnen besonders angetan, so die einhellige Meinung bei den Kleinen nach der Vorstellung.
Damit setzt die Bühne 602 ihre Tradition der Weihnachtsmärchen fort, bis weit in den Dezember steht
„Der Froschkönig“ auf dem Spiel- plan. Das Stück wird auch für Kindergruppen und Familien angeboten. Dazu kommt noch die Weihnachtskomödie „Der Messias“ (Premiere am 24. Oktober) in den Spielplan, auch die Weihnachtsgeschichte nach Charles Dickens (ab 3. Dezember).
Das ganze Programm unter www.compagnie-de-comedie.de

28.10.2022 – Pascal von Wroblewsky verjazzt Pasternak und Bacharach
Pascal von Wroblewsky verjazzt Pasternak und Bacharach
Von Thorsten Czarkowski, OZ 01.11.2022
Rostock. Was die Songauswahl an-ging, so war das Jazzkonzert in der Bühne 602 in Rostock eine eigenwillige Kombination. Der erste Konzertteil war ein Programm mit vertonten Texten des Schriftstellers Boris Pasternak (1890-1960), der zweite Teil bestand aus Kompositionen von Burt Bacharach, der heute 94 (!) ist. Und auf der Bühne: das Lora Kostina Trio und die Sängerin Pascal von Wroblewsky. Die Musiker, das waren Lora Kostina (Piano), Daniel Erbach (Kontrabass) und Tom Friedrich (Schlagzeug). Die Zweiteilung des Abend war also eine Verbeugung vor zwei großen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Dabei ist Pasternak eindeutig der unbekanntere – jedenfalls was das Thema Musik angeht. Es waren ausgewählte Gedichte des Schriftstellers, die die aus Sankt Petersburg stammende Lora Kostina mit ihren Kompositionen zu Jazz veredelt hatte. Dies war eine etwas andere Seite von Boris Pasternak, der mit seinem Roman „Doktor Schiwago“, aus dem die Gedichte stammten, zu Weltruhm gekommen war. Auch die tragische Seite wurde im Programm nicht ausgespart. Der in der Sowjetunion lebende Boris Pasternak konnte 1958 den Literaturnobelpreis nicht entgegen nehmen und starb zwei Jahre später. So wurden auch die Biografien von Pasternak und Bacharach kurz beleuchtet, auch was deren jüdische Wurzeln anging.
Die sonnigere Seite des Abend war die Musik von Burt Bacharach, der seit den 1960er Jahren wirklich Musikgeschichte geschrieben hat. Denn Bacharach führte das Easy- Listening-Genre mit zahlreichen Perlen zu voller Blüte.
Pascal von Wroblewsky hatte sich Songs wie „Close To You“ oder „That’s What Friends Are For“ ausgesucht. Es war nicht nur ein Fest des Wohlklangs, alle Musiker nahmen sich innerhalb dieses Programms einige Freiräume, auch Pascal von Wroblewsky ging im Laufe des Abend immer wieder vom Gesang zu Scat-Techniken über. Auch hier überzeugte sie – und Pascal von Wroblewsky galt schon in der DDR als eine der wichtigsten Jazzsängerinnen.
So war es am vergangenen Freitag eine hochklassige Vorstellung der drei Instrumentalisten, die eine versierte Jazzsängerin an ihrer Seite hatten. Die Chemie stimmte, die Vorstellung war angenehme Geschichtsstunde mit viel Musik in einem intimen Rahmen.

Freisprung 8. Theaterfestival 2022
Die Preisverleihung am 22.10.2022
Alle Teilnehmer, Jury, Theaterleiterin der BÜHNE 602
Teilnehmer
1. Preis „Alice im All“
2. Preis „Paperlicious“
Jury
Künstlerische Leiterin, Theaterleiterin BÜHNE 602, Jurymitglied
Künstlerische Leiterin
weitere Informationen: http://freisprung-theaterfestival.de/