02. – 06.03.2017 – 13. Rostocker Koggenzieher
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https://www.youtube.com/watch?v=ulCXPHDNfA8
Juni Media GmbH & Co. KG
Joachim-Jungius-Straße 9/ RIGZ
18059 Rostock
„GOLDENER ROSTOCKER KOGGENZIEHER“
NEKTARIOS VLACHOPOULOS
„Niemand weiß, wie man mich schreibt“
Die Einschätzung der Jury:
Der junge Mann sieht aus wie der Schauspieler Elyas M’Barek aus dem Film „Fuck ju Goethe“,
er ist studierter Germanist und hat als Lehrer gearbeitet, ……. dann ist aber auch schon Schluss mit den Kino-Parallele.
Nektarios Vlachopoulos, der Grieche mit Integrationshintergrund aus dem Kraichgau (Gruß aus dem Kehrwochenfegefeuer!),
kommt aus der Slam-Szene und das hört man mit jedem Satz, jeder Silbe.
Er spricht oder liest schneller als das Publikum manches Mal hinter den Inhalten herdenken kann.
Wir genießen filigranste Sprachbehandlung mit enormer akademischer Tiefe, einem riesigen Repertoire an Form und Inhalten
und beängstigender politischer und gesellschaftlicher Relevanz.
Das ist irgendwie lustig, das hat immer einen ironischen Unterton und manches Mal grüßt der absurde Humor eines
Hape Kerkeling aus der bekannten Nummer „Hurz, …“.
Dann kommt: Ende der Nummer, keine Pointe, wir lachen trotzdem tapfer und
es bleibt ein bitterer Kitzel irgendwo zwischen Zunge und Frontallappen.
Vlachopoulos mutet seinem Publikum eine Menge zu, in jeder Beziehung.
Aber, gute Nachrichten: Die Anstrengung lohnt sich!
„SILBERNER ROSTOCKER KOGGENZIEHER“
PODEWITZ
„Selten Dämlich“
Barrierefreie, CO2-neutrale Fair-Trade Comedy*
*Achtung Allergiker: kann Spuren von Witzen enthalten!
Die Einschätzung der Jury:
Die Jury stellte in der Tat weit mehr als „Spuren“ von Witz im Programm der beiden ausgesprochen wandlungsfähigen Brüder fest.
Die Palette der Themen ist weit gespannt: von einer philosophisch-dialektischen Abhandlung über das Schicksal
des „normalen Brötchens“ im Gegensatz zum Sesambrötchen etc. über herrliche Parodien auf den
Katastrophen-Berichterstattungs-Hype der Medien (da lernen wir den absolut überforderten und desorientierten
Reporter Anton Radosch, das männliche Pendant zur ehemaligen RTL-Kollegin Antonia Rados kenne)
bis hin zur sprachlich kunstvoll verschlüsselten, nichtsdestotrotz aber ätzend deutlich geäußerten Kritik an der Ukraine-Politik Russlands.
Die Dramaturgie der Nummern ist perfekt ausgetanzt, die beiden Kabarettisten sind absolut aufeinander eingespielt,
das Publikum genießt Routine im allerbesten Sinne.
Der Zuschauer kann sich vertrauensvoll mit seinem Gehirn und seinen Lachmuskeln in die Hände des Duos begeben,
zu einem Abend voller bösem Witz, ungemütlicher Wahrheiten und Provokationen.
Politisches Kabarett mit Alltagseinsprengslern vom Feinsten.
„BRONZENER ROSTOCKER KOGGENZIEHER“
Ball & Jabara
„Menschenskinder!“
Ich bin von Kopf bis Fuß auf Wickeln eingestellt
Die Einschätzung der Jury:
Das kennen wir alle, und wenn nicht wir, dann die Dame(n) und Herren neben uns im Publikum.
Auftritt: Kinderwagen – Wirkungstreffer
Auftritt Tupperdose (wahlweise mit Brezen oder in Bananenform) – Wirkungstreffer
In ihrem „kabarettistischen Minimusical“ nehmen Ball & Jabara das Publikum mit auf eine geistreiche
musikalische Reise auf Spielplätze, in Supermärkte und (fast) auch in Ehebetten.
Mit ihrem ganz genauen Blick für die heute alltäglichen Situationen rund um den Nahkampf der Aufzucht,
Hege und Pflege von Kindern entlarvt Agentin Clara Loft, drei-fache Mutter, den Wettkampf von Helikoptereltern,
die irrwitzigen Anforderungen eines einst so simplen Kindergeburtstages und nimmt uns auch mit in den damit einhergehenden
Verlust der weiblichen Identität und das Leid der Reduzierung auf das Mutter-Sein.
Was es nicht gibt, ist die ganz doofe Nummer über die „originellen Vornamen“ und erhobene Zeigefinger, …………. auch dafür: Bravo!
Musikalisch hat dieser Abend große Stärken: Franziska Ball moduliert ihre Stimme virtuos durch alle Stimmungen und Stile;
ihr Partner am Klavier, Marty Jabara holt sie sehr souverän immer dort ab, wo Szene und Text die Hauptdarstellerin gerade hingeführt haben.
Publikumspreises
Ball & Jabara
„Menschenskinder!“
Ich bin von Kopf bis Fuß auf Wickeln eingestellt
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Soloprogramm des Preisträgers
„GOLDENER ROSTOCKER KOGGENZIEHER“
am Montag, dem 06.03.2017, 20.00 Uhr
NEKTARIOS VLACHOPOULOS
„Niemand weiß, wie man mich schreibt“
Nektarios Vlachopoulos, Slampoet und Humorist, Deutschlehrer mit griechischem
Integrationshintergrund.
Er tritt seit März 2008 auf Literaturveranstaltungen zwischen Flensburg und Zürich auf.
Seine Texte zeichnen sich durch Geschwindigkeit, Präzision und absurden Humor aus. In seinem ersten Soloprogramm „Niemand weiß, wie man mich schreibt“ mischt er das Beste aus acht Jahren Bühnenerfahrung mit vergnüglichen Alltagsgeschichten und peinlichen Improvisationen.